INTERBUS

ALLGEMEINES

INTERBUS ist ein Echtzeitbus für die Sensor- Aktor-Ebene, der mit kleinem Overhead Daten im Bereich bis zu 4 Byte pro Teilnehmer für maximal 256 Teilnehmer übertragen kann.

ABLAUF DER ÜBERTRAGUNG

WELCHE VORTEILE BIETET INTERBUS GEGENÜBER DER KONVENTIONELLEN ANLAGENVERKABELUNG?

  • geringere Kabelkosten und Kabelver legungskosten
  • kleinere Störanfälligkeit
  • viele früher analoge Steuersignale stehen jetzt digital zur Verfügung und können direkt mit INTERBUS übertragen werden
  • einfache Planung, Installation und Inbetriebnahme
  • hoher Wirkungsgrad (Nettodatenrate): der relative Anteil des Telegrammkopfes und der Abschlusssequenz verschwindet mit steigender Teilnehmerzahl
  • die Daten aller Teilnehmer werden zum gleichen Zeitpunkt gespeichert und anschließend übertragen
  • die Reaktionszeit ist einfach bestimmbar und hängt nur vom Gesamtausbau des Systems ab; dies ist für Regelungsaufgaben wichtig
  • konstante Abtastrate für Soll- und Istwerte; beide werden in einem Buszyklus übertragen
  • Prioritätsüberlegungen entfallen, da alle Teilnehmer die gleiche Priorität haben
  • eine Systemparametrierung vor der Inbetriebnahme ist nicht nötig
  • die Datenintegrität ist durch den bei jeder Übertragung durchgeführten 16 bit-CRCheck nach dem CCITT-Polynom sichergestellt
  • komplexe Diagnose-Software für den zentralen Bus-Controller: die gezielte Isolierung einer Fehlerstelle ist möglich: in jedem Störungsfall besteht die Möglichkeit, das Ringsystem in den einzelnen Busklemmen zu schließen.

Geräte mit INTERBUS-Schnittstelle für die Steuerung und Regelung von Prozessen sind mittlerweile von über 200 Herstellern erhältlich.

Die Hersteller von Drehgebern sind in der ENCOM zusammengeschlossen, Hersteller von Antrieben in der DRIVECOM.

Durch die Nutzergruppen soll ein größtmöglicher Nutzen für den Kunden erreicht werden, indem die Übertragung standardisiert wird.

Die Verfügbarkeit von Geräten mit INTERBUS- Schnittstelle ist hoch, und der Busbetrieb hat sich bereits im industriellen Einsatz bewährt.

ENCOM-NUTZERGRUPPE

Folgende durch die ENCOM festgelegten Geräteklassen werden bei Absolut-Drehgebern verwendet:

Klasse 2 (K2):

  • 32 Bit Prozessdaten
  • binär
  • rechtsbündig
  • nur lesbar
  • ohne Steuer- und Statusbits

Klasse 3 (K3):

  • 32 Bit Prozessdaten
  • entsprechend den Angaben des Herstellers codiert
  • rechtsbündig
  • 7 Status- und Steuerbits

TECHNISCHE DATEN

Der INTERBUS ist physikalisch unterteilt in:

Fernbus

  • Spannungsdifferenzübertragung RS 485
  • max. Kabellänge zwischen zwei Busklemmen:400 m
  • max. Kabellänge des Fernbusses insgesamt:13 km
  • max. 64 Busklemmen/Module können direktan den Fernbus angeschlossen werden

Peripheriebus

  • 5 V-Spannungsschnittstelle
  • max. Kabellänge des Peripheriebusses insgesamt: 10 m
  • max. 8 Module können angeschlossen werden

Installationsfernbus

  • für Module in Schutzart IP65 (z.B. Absolute Drehgeber von HENGSTLER)
  • Spannungsdifferenzübertragung RS 485
  • max. Kabellänge insgesamt: 50 m
  • Anschluss über Busklemme oder integrierten T-Verteiler
  • jeder Teilnehmer verfügt über einen galvanisch getrennten Spannungswandler
  • die 24 V-Versorgung kann über die Busleitung geführt oder am T-Verteiler eingeschleift werden
  • 8 Module können angeschlossen werden.

Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 500 kBit/s.

INTERBUS-DIAGNOSEKONZEPT

Neben der Selektion von Fehlerstellen des Bussystems verfügt das Diagnosesystem über die Möglichkeit, Peripherie- und Controllerfehler anzuzeigen. Eine bei den meisten Anschaltbaugruppen vorhandene 16 Bit umfassende LED-Zeile ermöglicht die zentrale Anzeige der dezentralen Prozesszustände.

  • Statusanzeige der Ein-/Ausgänge am Steuerungssystem ohne Programmiergerät
  • selbstständige Erkennung und Anzeige eines Fehlers mit Fehlerort und Art des Fehlers ohne Programmierung des Anwenders
  • Beibehaltung der gewohnten Diagnose mit dem Programmiergerät
  • unabhängig vom Steuersystem ist die Diagnose-Darstellung immer gleich.